Ein Roadtrip durch Nordamerika. In Farbe.
New York, New York…du Perle an der Mosel! Laut bist du. Und hektisch. Und groß. Und laut. Und schön. Und rastlos. Und…hatte ich laut erwähnt? Ja, es ist laut. Das liegt am nie enden wollenden Verkehr, an den Sirenen der Polizeiwagen, an den Baustellen – aber vor allem: am hupen. Als wären sie in Mumbai, hupen die New Yorker, was das Zeug hält.
Wenn es denn wenigstens was bringen würde, aber denkste! Von morgens früh bis abends spät schieben sich die Autos Meter für Meter voran. Rushhour gibt es nicht, New York IST eine Rushhour. Und besser wird es durch hupen defintiv nicht. Einzige nachvollziehbare Ausnahme: Fußgänger, die bei Rot über die Ampel gehen. Hier kann die Hupe Leib und Leben retten. Und das tut sie in New York minütlich. Denn rote Ampeln sind hier eher Vorschlag als Vorschrift. Man geht, wenn man glaubt, es geht. Mal geht es, mal geht es nicht. Und dann wird halt gehupt.
Am besten geht das in dicken Autos. Und hier erfüllen die Amerikaner alle Klischees. Understatement ist nicht ihr Ding. Lieblingsmodell der New Yorker: der Chevrolet Suburban.
Diese Mischung aus Truck, SUV und Leichenwagen startet bei 50.000 US-Dollar und ist aus dem Straßenbild nicht wegzudenken. Mit dem Ding merkt der Fahrer gar nicht, wenn er ein paar Fußgänger und Radfahrer abräumt. Praktisch. Besser macht es allerdings das NYPD. Die Jungs wissen, wie man durch dichten Verkehr kommt…
Aber New York hat ja noch so viel mehr zu bieten als Autos. Den Times Square zum Beispiel. Der Times Square, was soll ich sagen…den kann man nicht beschreiben, den muss man erlebt haben.
Der Inbegriff des westlichen Kapitalismus‘. Musicals, Shows, Geschäfte – hier gibt es von allem das meiste. Sogar Meeresfrüchte aus Kinofilmen:
Ein Highlight ist natürlich auch der Besuch des Empire State Building. 443 Meter hoch, mit 102 Stockwerken. Tauscht man 34 Dollar gegen ein Ticket, darf man mit dem Fahrstuhl immerhin auf die 86. Etage fahren und von dort Fotos machen (allerdings ohne Stativ, das bleibt unten). Der Blick ist zugegebenermaßen gigantisch…
Ist man wieder unten, sortiert man sich im dichten Gewühl der Metropole ein und versucht, niemandem auf die Füße zu treten. New York ist trotz des Autoverkehrs und der guten Subway-Verbindungen eine Fußgängerstadt. Die Orientierung fällt mit Stadtplan nicht so schwer, dafür ist die City übersichtlich in Blocks aufgeteilt. Und wenn man die Stadt tatsächlich aufsaugen will, dann bleibt nur der Fußweg. Steifer Nacken inklusive (vom ständigen Hochschauen). Aber dann sieht man eben alles, was man sich so von New York erwartet.
Da ist die Studentin, die vier Hunde gleichzeitig Gassi führt. Da ist der schwarze Rapper, der beim Laufen mit Textzeilen um sich schmeißt. Da ist der weiße Geschäftsmann, der beim Laufen Musik hört und dabei mit den Händen einen Dirigenten nachahmt. Da sind die Obdachlosen, die nach einem Dollar fragen. Die Straßenkünstler, die Verkehrspolizisten, die Verkäufer, die Musiker…alle sind sie da. Und ja, es dauert auch nicht lange, bis man über das erste Filmset stolpert.
Es ist ein Kinofilm, so viel sei verraten. Welches Genre der Streifen bedient, ob einer von beiden erschossen wird oder ob sie sich am Ende kriegen, das ist noch nicht bekannt. Ich hab großen Respekt vor den Schauspielern, die in dem Gewühl der Stadt cool bleiben – und sich nicht vom ständigen Gehupe ablenken lassen. Aber wahrscheinlich haben sie sich längst dran gewöhnt, denn hey, wir sind in New York. If you can make it here, you can make it anywhere!
Eines meiner Lieblingsfilmzitate über New York: „Jemand sollte schnell diese Stadt hier ausmisten, weil das hier n Haufen… n Haufen Scheiße ist! Diese Stadt ist voller Dreck und Abschaum. Sie ist ein Alptraum geworden. Egal wer hier Präsident wird, er müsste… hier gründlich aufräumen. Stellen sie sich vor, ich kriege Kopfschmerzen, wenn ich spazieren gehe und diesen Dreck riechen muss, unglaublich! Diese Kopfschmerzen werden immer schlimmer. Ich… ich hab auch ne Idee: der Präsident sollte diese Stadt entweder abbrennen oder einfach in die größte Toilette runterspülen!“ – na, welcher Film?
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