Balti NO! re

Du willst den tollen Hafen sehen? Lass es.

Ich will dieser Stadt nicht unrecht tun. Sie hat was, keine Frage. Da ist Amerikas National Aquarium, da ist ein historisches Segelschiff, da sind spannende und teils amüsante Lokale und nicht zuletzt eine nette Hafengegend.

 

Aber „berühmt“ ist Baltimore aktuell für etwas anderes: seine verdammt hohe Kriminalitätsrate. Die Anzahl der Morde pro 100.000 Einwohner sucht in den USA seinesgleichen. Allein 29 „homicides“ habe es in den letzten drei Wochen gegeben, berichtet die Baltimore Sun. Dabei durfte die Zeitung im Februar noch „twelve days without a killing“ vermelden.

Nun sah sich die Bürgermeisterin in der Pflicht, die Problemviertel zu besuchen und mit den Leuten zu sprechen.

Hier anzuschauen…

Ob es die Kriminellen kümmert? Unwahrscheinlich. Es fehlt vielen Menschen an Geld und Perspektiven. Sogar Autofahrer werden auf der Straße um Geld angebettelt.

Ich verbringe einen halben Tag und eine ganze Nacht in Baltimore. Viele Polizeisirenen sind in der Nacht zu hören. Mehr als in anderen Städten? Keine Ahnung. Am nächsten Tag eskortiert mich eine junge Frau zum Hafengelände. Alleine ist das Betreten des Hafens verboten. Sie erzählt, viele Leute in der Stadt hätten ihren Verstand verloren. Sie selbst fühle sich aber sicher in ihrer „Neighbourhood“. Dort würden allerdings vor allem ältere Leute leben, sagt sie. Glücklich wirkt sie nicht.

Ich erledige die Formalitäten schneller als gedacht, steige ins Auto, fahre über eine beeindruckende Brücke aus dem Hafen und verlasse die Stadt. Und bin froh, unterwegs zu sein. Und nicht in Baltimore.

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