Ein Roadtrip durch Nordamerika. In Farbe.
OZARK
Heute ist Waschtag. Ich habe 10, 20 und 50 Dollar Scheine in einen Sack gepackt und dann schön bei 40 Grad auf Feinwäsche. Bin ich verrückt geworden? Vielleicht. Mag damit zu tun haben, dass ich mich in einer Gegend befinde, bei deren Namen Serienliebhaber freudig erschaudern.
Nie gehört? Dann hast du wahrscheinlich eine richtig gute Netflix-Serie verpasst. Ganz grob zusammengefasst, geht es um einen Familienvater, der erst ein Video sehen muss, in dem seine Frau Sex mit einem anderen Kerl hat, dann zusehen muss, wie seine Kollegen erschossen werden und dann beschließt, mit seiner Familie (nebst Frau) in den Ozarks 500 Millionen Dollar fürs mexikanische Drogenkartell zu waschen. Alles klar? Hier ist der Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=cI91tGC0h64
Wichtigstes Stilmittel der schwarzhumorigen Serie: der blau-grüne Filter, der auf jedes Bild gelegt wird. Das passiert hier ganz automatisch. Muss man nix mehr tun…
Die Ozarks oder auch Ozark-Plateau oder Ozark Mountains befinden sich in Missouri und Arkansas. Es wird vermutet dass der Name vom französischen „aux Arks“, also „aus Arkansas“, kommt.
Neben Drogengeld waschen kann man hier wandern und vor allem: Boot fahren.
Landschaftlich ist die Gegend wirklich schön. Und irgendwie sehr passend zum Setting der Serie. Auch wenn ich nur am südlichen Ende des Ozark-Plateaus bin.
Die Menschen, die hier leben, könnte man als Hinterwäldler bezeichnen – was aber total falsch wäre, schließlich wohnen sie IM Wald. Und man täte ihnen Unrecht, wenn man ihnen mit Argwohn entgegen tritt. Als ich an einem Waldweg unweit eines Grundstücks Halt mache für ein Foto, kommt ein Mann aus dem Haus. Statt mich wie erwartet mit einer Knarre zu verjagen, fragt er einfach, ob mit mir alles in Ordnung ist. Nette Menschen.
Und wenn man noch genauer hinschaut, entdeckt man noch etwas Erstaunliches. Ein Schweizer Dorf! Mitten in Arkansas! Das „Wiederkehr Village“:
Die Besitzer müssen irgendwann „rübergemacht“ haben. Gut so, denn so kann man sich ein typisch schweizerisches Gericht schmecken lassen.
Hier würde ich wieder einkehren. Mit frisch gewaschenem Geld natürlich.
Grüezi in the US! It’s cool, man!
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