Quit playing games with my card

Money, Money, Money

Mit Kreditkarten spielt man nicht. Wussten schon die Backstreet Boys. Oder waren es Herzen? Egal. An keinem Ort der Erde ist die Kreditkarte eines Menschen wohl so gefährdet wie in Las Vegas. Das fängt schon bei der Unterkunft an.

Ich hatte es wirklich durchziehen wollen. Keine Hotelbuchung während meines Roadtrips. Aber nach rund 50 Tagen on the road macht mir Vegas einen Strich durch die Rechnung – bzw. viele Striche auf die Rechnung. Denn Campgrounds wollen hier keinen Caddy. Nicht weniger als vier hab ich angesteuert – alle nehmen nur „richtige“ Wohnmobile, mit Anschlüssen und so. Also Hotel. Vielleicht auch nicht die schlechteste Wahl. In Vegas wird es tagsüber gerne mal 44 Grad – und es kühlt sich nachts nur unwesentlich ab. Oder wie mir eine Campground-Angestellte sinngemäß sagte: „Ohne dauerhafte Klimaanlage, das wollen Sie hier nicht.“ Also Hotel.

Da mein Budget nicht für‘s Bellagio reicht, nehme ich eins eine halbe Busstunde vom berühmten Strip, der Hotel-Casino-Meile, entfernt. Gut, die Strecke könnte man in fünf Minuten schaffen. Aber der Verkehr ist hier ziemlich krass.

Apropos…

Vegas bietet für jeden Geschmack eine Tagesbeschäftigung. Mit Waffen seiner Wahl rumballern, mit Kind und Kegel ins Aquarium oder mit einer limitlosen Kreditkarte bei Gucci & Co. einkaufen gehen. Aber alles nicht der Burner. Denn in Vegas macht man was, wenn man nicht gerade am Roulettetisch sitzt? Genau: Hotels gucken. Denn die sind einfach nur so übertrieben bescheuert, dass man aus dem Staunen nicht rauskommt.

Von den goldenen Fassaden des „Mandalay“…

Mandalay

Zum mittelalterlichen „Excalibur“…

Excalibur

Das „New York, New York“ hat seine Freiheitsstatue mit dem Trikot des heimischen NHL-Team „Las Vegas Golden Knights“ eingekleidet.

Liberty Vegas
Hat aber nix genützt…haben trotzdem verloren.

Die Protzbauten machen tagsüber schon viel her. Aber wenn die Nacht hereinbricht und die Lichter angehen, dann geht’s erst richtig los.

Vegas Strip South

Das Hotel-Best of:

Das „Mirage“ setzt auf schlichten Stil und Beatles-Power.

Mirage

Das „Venetian“ hat einen sehr echt aussehenden Turm sowie echte Gondeln.

Venetian

„Treasure Island“ ist aus nem Piratenfilm ausgebrochen.

Treasure Island

Der Eiffelturm darf vor dem „Paris Las Vegas“ nicht fehlen.

Eiffelturm

Das „Bellagio“ choreographiert Fontänen, unter anderem zu Celine Dion. Dreimal darf geraten werden, welches Lied.

Bellagio

Mein persönlicher Favorit: „Caesars Palace“.

Caesars
„Hat Caesar hier gewohnt?“

Das Trump-Hotel sei der Vollständigkeit noch erwähnt. Es ist golden.

Rein kommt man in jedes Hotel ohne Probleme. Denn jedes hat in der Lobby ein großes Casino. Dort wird praktisch rund um die Uhr gezockt. Black Jack, Roulette, Poker, Einarmiger Bandit. Und wer wollte die Gäste davon abhalten, möglichst große Summen dort zu lassen. Wäre doch verrückt.

Casino

Apropos…

In Las Vegas ist alles etwas anders. Das haben auch die Bettler erkannt. Viele versuchen es mit Humor: „My exwife had the better lawyer“ steht auf einem selbstgeschriebenen Schild. „Tritt mir in die Eier“, schreibt ein anderer. Andere beschimpfen ihre potentiellen Geldgeber: „Du Bastard weißt doch ganz genau, dass du Kleingeld übrig hast.“ Ob das erfolgreich ist?

Vegas ist anders. Und teuer. Sehr. Eine Show geht bei etwa 50 Dollar los, wenn man großes Glück hat. Aber 100 bis 200 Dollar für das Ticket sind auch üblich. Wer danach noch Geld in der Tasche hat, kommt in einen der exklusiven Danceclubs für gerne mal 75 Dollar Eintritt. Ich Fuchs hab vorher online ein Ticket gekauft, für „nur“ 35 Dollar. Man will so einen Club wenigstens einmal von innen gesehen haben. Und dann steht man da mit seinem 11 Dollar-Bier und schaut nur ungläubig auf die Leute, für die das anscheinend völlig normal ist. Die VIP-Tische für 1000 Dollar und mehr reserviert haben und sich Champagner von leichtbekleideten Damen servieren lassen. „Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas“ schreibt sich die Stadt selbst auf die Fahnen. Es bleibt vor allem Geld da.

Brücke Vegas
Die Brücke tut hier thematisch nichts zur Sache…sieht aber schön aus.

It’s all about the money in Las Vegas. Das dürfte manche nicht viel kümmern. Faszinierend, verrückt, spannend für ein Wochenende. Das ist Vegas auf jeden Fall. Aber keine Stadt, um länger zu bleiben. Es sei denn man heißt Trump. Oder man hat sehr viel Glück im Spiel.

Aber das wäre in Vegas schon ziemlich verrückt.

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