Ein Roadtrip durch Nordamerika. In Farbe.
Das ist der Gipfel!
Skiiiiiiifoan! Kann man im Sommer selbst hier nicht. Schade.
Trotzdem zieht es mich nach einem längeren Aufenthalt in Vancouver und Vancouver Island in die Berge Whistlers. Eine verschlafene Alpenidylle sollte man allerdings nicht erwarten. Touristen überrennen Whistler im Sommer wie im Winter. Aus gutem Grund.
Gerade mal eineinhalb Autostunden von Vancouver entfernt liegt der 10.000-Seelen-Ort inmitten schönster Bergpanoramen.
Wer hier mit Adleraugen eine Seilbahn entdeckt hat…die ist tatsächlich rekordverdächtig. Dazu gleich mehr.
Der Ort selbst ist nett anzuschauen, kann aber mit romantischen Alpendörfern nicht ganz mithalten. Dennoch begrüßt Whistler seine Gäste mit stolzgeschwellter Brust – schließlich ist (war) man Olympiastandort.
Während der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver fanden hier jene Wettbewerbe statt, für die man Berge und Schnee braucht – von Ski Alpin bis zum Skispringen. Eine Gedenktafel in Whistlers Innenstadt erzählt stolz von erfolgreichen Spielen, verschweigt allerdings auch nicht den Tod eines georgischen Rennrodlers, der noch vor Start der Wettbewerbe beim Training verunglückte.
Der Ort an sich kann mit vielen Restaurants, Bars und einem ausgeprägten Nachtleben punkten. Aprés Ski-Hits à la „Die eine, die immer lacht“ sucht man aber vergebens. Kanada hat eben noch nicht das Niveau Ischgls erreicht. Das muss noch werden!
Bevor man die Berge hinaufklettert (oder besser, mit der Gondel rauffährt), lohnt sich ein Abstecher zum innenstadtnahen Alta Lake. Hier treffen sich jung und alt (vor allem jung), um sonnenzubaden, Kanu oder Stehpaddelboot zu fahren, oder sich einfach im Wasser abzukühlen.
Direkt am See gibt es ein paar sehr edle und augenscheinlich sehr teure Häuser, die jeweils einen eigenen Zugang zum Wasser haben. Hier lässt es sich leben…
Die Parks und Seen sind Whistlers Entspannungsprogramm. Abenteuer und Action warten woanders. Auf den Bergen.
Whistler im Sommer ist nicht nur ein Mekka für Mountainbiker…
… auch für Wanderer ist die Berglandschaft bei 20 Grad und Sonnenschein ein sehr lohnendes Ziel. Vor allem, da Whistler zwei neue Attraktionen hat.
Wer am Whistler Mountain den Sessellift (inklusive Sitzheizung) nach ganz oben nimmt, kann sie schon erspähen: die brandneue „Suspension Bridge“ (Hängebrücke).
Dem Himmel so nah kommt man wohl selten…
Die Suspension Bridge ist eine Stahlseilkonstruktion – was dazu führt, dass der Gang über die Brücke eine ziemlich wackelige Angelegenheit ist. Für Fotos ist dennoch ausreichend Gelegenheit.
Richtig entspannt kommt man nicht über die Brücke. Auch weil die Massen an Touristen ein Überqueren nicht einfacher machen.
Der begehbare Vorsprung im Hintergrund wird nochmal spannende Ausblicke ermöglichen – wenn er fertig ist.
Gleich neben der Brücke lockt eine weitere Attraktion: das Logo der Olympischen Spiele.
Diese Steinkonstruktion stellt einen „Inuksuk“ dar – für die Eskimos früher eine Art der Kommunikation oder ein Ausdruck von Spiritualität. Heute „nur“ noch ein begehrtes Fotomotiv.
Solche Inuksuks finden sich hier oben in großer Zahl. Allerdings sind dafür wohl weniger die Eskimos, sondern eher die Touristen verantwortlich.
Aber auch die Steine jenseits des Whistlers Mountains verdienen Aufmerksamkeit. Denn die Aussicht auf die umliegenden Berge ist hier einfach fantastisch.
Um zu einer weiteren Neuerung auf Whistlers Bergen zu gelangen, muss man erstmal wieder den Sessellift hinunternehmen. Die mit Abstand beste Aktivität hier oben. Während man die Beine entspannt baumeln lässt, genießt man den Panoramablick.
Kurios: Sowohl an der Tal- als auch der Bergstationen fallen dem aufmerksamen Reisenden die zahlreichen Enten auf – also jene aus Gummi.
Ein Tourist habe damit mal angefangen, erzählt der Liftwart. Dann habe sich die Sache irgendwie verselbstständigt. Bergenten…warum auch nicht?
Jetzt aber: die Hauptattraktion. Nennt sich „Peak 2 Peak“ und ist die bereits angekündigte Seilbahn. Aber nicht irgendeine.
Ja, man muss schon genau hinsehen. Diese Ingenieursmeisterleistung verbindet Whistlers zwei Hauptskigebiete – und damit zwei Berge. Ein Fall fürs Guiness Buch der Rekorde: Nach Angaben der Liftgesellschaft ist die Seilbahn die höchste der Welt – mit 436 Metern über dem Grund. Das lässt sich beim Blick nach unten nicht wirklich bestreiten…
Nach etwa zehn Minuten ist man von Berg zu Berg gegondelt.
Ich hätte Peak 2 Peak, Suspension Bridge, Sessellift und Bergpanoramen ja gerne auch im Winter gesehen. Die Pisten ausprobiert. Im Schnee gelegen. Aber vielleicht komme ich ja eines Tages hier hin zurück. Ich bin sicher, es würde sich lohnen.
Übrigens: Whistler soll angeblich nach dem Pfeifen von Murmeltieren benannt worden sein. Hab aber keins gesehen. Noch hat mich wohl keine Zeitschleife gefangen…
Den sollten man Seen? Der Bär Groovt! 😉
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